Maximilian GRAF


Österreich und die DDR 1949-1990

Politik und Wirtschaft im Schatten der deutschen Teilung



ISBN 978-3-7001-7951-1
Print Edition
ISBN 978-3-7001-8035-7
Online Edition
doi:10.1553/0x0033e9e1
Internationale Geschichte International History  3 
2016,  650 Seiten, Hardcover, 24x17cm,
€  79,00   

Maximilian Graf
ist Projektmitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien.
Ausgezeichnet mit dem Karl-von-Vogelsang-Staatspreis 2014 (Förderkategorie) und 2015 mit dem Dr.-Alois-Mock-Wissenschaftspreis


Basierend auf umfassenden Archivrecherchen liegt hier die erste Gesamtdarstellung zu den Beziehungen zwischen Österreich und der DDR während des Kalten Kriegs vor. Ausgehend von den divergierenden Entwicklungen Deutschlands und Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg wird zunächst die Zeit bis zur Anerkennung im Jahr 1972 analysiert. Offizielle Beziehungen zur DDR waren aus Rücksicht auf die BRD tabu, aber dennoch entwickelten sich intensive inoffizielle diplomatische und bisher gänzlich unbekannte politische Kontakte. Diese führten zwar nicht zu einer rascheren Anerkennung der als Pariastaat wahrgenommenen DDR durch Österreich, legten jedoch den Grundstein für die spätere Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen. Dieser Abschnitt behandelt schwerpunktmäßig auch das Schicksal der 20.000 im deutschen „Arbeiter- und Bauernstaat“ lebenden Österreicher. Nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen avancierte Wien zum diplomatischen „Eisbrecher“ für die DDR; Ost-Berlin honorierte dies mit humanitären und wirtschaftlichen Konzessionen. Die 1975 – sehr zum Missfallen der BRD – erfolgte Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft ermöglichte die Lösung humanitärer Härtefälle. Kanzler Bruno Kreisky wurde zum Vorreiter in den westlichen Besuchskontakten mit der DDR, was eine veritable Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen zur Folge hatte. Österreich vergab erhebliche Kredite und erhielt dafür im Gegenzug Großaufträge für seine verstaatlichte Industrie. Dieses Geschäftsmodell half der maroden DDR, ihre Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Dagegen waren die DDR-Geschäfte ein Hauptgrund für die schwere Krise der österreichischen Verstaatlichten Mitte der 1980er-Jahre. Dennoch war eine Wirtschaftspartnerschaft entstanden, und Österreichs Haltung zur deutschen Einheit war zumindest ambivalent. Die vorliegende Studie ist ein fundamentaler Beitrag sowohl zur Geschichte der DDR-Außenpolitik als auch zur politischen Kultur des neutralen Österreich – insbesondere in der Ära Kreisky.

Based on research in numerous archives, this book is the first systematic overview on Austrian–East German relations in the Cold War. Starting with the diverging developments in Austria and Germany after World War II, it analyzes in the first instance contacts and relations in the period of non-recognition prior to 1972. Out of consideration for West German interests,

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400
https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at

official relations to the GDR were taboo. Nevertheless, intense unofficial diplomatic and hitherto unknown political contacts existed. Even though they did not lead to the premature recognition of the East German pariah, they at least contributed to shaping the future development of economic relations. Additionally, the fate of the some 20,000 Austrians living in the GDR is treated in the first part of the book. After diplomatic recognition, Austria became a diplomatic “ice breaker” for the GDR and East Berlin honored this policy in several ways. In 1975, Austria became the first Western country that officially recognized East German citizenship. This caused anger in West Germany, but it helped to solve a high number of humanitarian hardship cases. Chancellor Bruno Kreisky played a vanguard role in East Berlin’s relations to the West and economic relations increased significantly. Austria provided loans and received large-scale orders for its nationalized industries in return. This business-concept helped keep the ailing GDR solvent and in the end contributed to the severe crisis of Austria’s nationalized industries in the mid-1980s. Nevertheless, Austria and the GDR had become economic partners and Austria’s position towards German reunification was at least ambivalent. The monograph is a fundamental contribution to our knowledge on East German foreign and economic policy as well as the political culture of neutral Austria – especially with regard to the Kreisky years.

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Österreich und die DDR 1949-1990


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€  79,00   


Maximilian Graf
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Ausgezeichnet mit dem Karl-von-Vogelsang-Staatspreis 2014 (Förderkategorie) und 2015 mit dem Dr.-Alois-Mock-Wissenschaftspreis

Basierend auf umfassenden Archivrecherchen liegt hier die erste Gesamtdarstellung zu den Beziehungen zwischen Österreich und der DDR während des Kalten Kriegs vor. Ausgehend von den divergierenden Entwicklungen Deutschlands und Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg wird zunächst die Zeit bis zur Anerkennung im Jahr 1972 analysiert. Offizielle Beziehungen zur DDR waren aus Rücksicht auf die BRD tabu, aber dennoch entwickelten sich intensive inoffizielle diplomatische und bisher gänzlich unbekannte politische Kontakte. Diese führten zwar nicht zu einer rascheren Anerkennung der als Pariastaat wahrgenommenen DDR durch Österreich, legten jedoch den Grundstein für die spätere Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen. Dieser Abschnitt behandelt schwerpunktmäßig auch das Schicksal der 20.000 im deutschen „Arbeiter- und Bauernstaat“ lebenden Österreicher. Nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen avancierte Wien zum diplomatischen „Eisbrecher“ für die DDR; Ost-Berlin honorierte dies mit humanitären und wirtschaftlichen Konzessionen. Die 1975 – sehr zum Missfallen der BRD – erfolgte Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft ermöglichte die Lösung humanitärer Härtefälle. Kanzler Bruno Kreisky wurde zum Vorreiter in den westlichen Besuchskontakten mit der DDR, was eine veritable Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen zur Folge hatte. Österreich vergab erhebliche Kredite und erhielt dafür im Gegenzug Großaufträge für seine verstaatlichte Industrie. Dieses Geschäftsmodell half der maroden DDR, ihre Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Dagegen waren die DDR-Geschäfte ein Hauptgrund für die schwere Krise der österreichischen Verstaatlichten Mitte der 1980er-Jahre. Dennoch war eine Wirtschaftspartnerschaft entstanden, und Österreichs Haltung zur deutschen Einheit war zumindest ambivalent. Die vorliegende Studie ist ein fundamentaler Beitrag sowohl zur Geschichte der DDR-Außenpolitik als auch zur politischen Kultur des neutralen Österreich – insbesondere in der Ära Kreisky.

Based on research in numerous archives, this book is the first systematic overview on Austrian–East German relations in the Cold War. Starting with the diverging developments in Austria and Germany after World War II, it analyzes in the first instance contacts and relations in the period of non-recognition prior to 1972. Out of consideration for West German interests,

official relations to the GDR were taboo. Nevertheless, intense unofficial diplomatic and hitherto unknown political contacts existed. Even though they did not lead to the premature recognition of the East German pariah, they at least contributed to shaping the future development of economic relations. Additionally, the fate of the some 20,000 Austrians living in the GDR is treated in the first part of the book. After diplomatic recognition, Austria became a diplomatic “ice breaker” for the GDR and East Berlin honored this policy in several ways. In 1975, Austria became the first Western country that officially recognized East German citizenship. This caused anger in West Germany, but it helped to solve a high number of humanitarian hardship cases. Chancellor Bruno Kreisky played a vanguard role in East Berlin’s relations to the West and economic relations increased significantly. Austria provided loans and received large-scale orders for its nationalized industries in return. This business-concept helped keep the ailing GDR solvent and in the end contributed to the severe crisis of Austria’s nationalized industries in the mid-1980s. Nevertheless, Austria and the GDR had become economic partners and Austria’s position towards German reunification was at least ambivalent. The monograph is a fundamental contribution to our knowledge on East German foreign and economic policy as well as the political culture of neutral Austria – especially with regard to the Kreisky years.



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