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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
741 |
St. Veit a. d. Glan, Stpfk. hl. Veit u. Hl. Dreifaltigkeit |
1646 |
Grabplatte des Johann Georg Perro (Pero), außen an der Südwand. Einfacher gelblicher Stein mit einer 14-zeiligen Is., teilweise stark abgetreten. Beim Einmauern wurde die rechte Seite am Rand teilweise eingemörtelt und die Is. ist hier kaum noch zu lesen. Über dem Schriftfeld ist ein Kreuz eingemeißelt, die obere rechte Ecke des sonst schmucklosen Steines ist gebrochen.
H. 98 cm, B. ± 51 cm, Bu. ± 3,5 (5) cm. – Kapitalis.
Textedition
HIEa) LIGT BEGR[A]/BEN DER EDL VN[D] / VOST HERR IOHAN[N] /
GEORG PERO RO(MISCH) [K(AISERLICHER)] / M(AJESTÄT)
GE(WESTER) MINZMAI[S]/TER IM KARNTEN / WELICH͜ER
GESTO[R]/BEN IST DEN 7 OCT(OBRIS) / IN 1646. IAR GOTT /
WOLE IM VND ALE[N] / CH͜RISTGLA͜VBIGEN / SELEN EIN
FROLIC[H] / A͜VFERS(T)EVNG VERL(EICHEN) / AMEN
Anmerkungen
Kommentar
Johann Georg Perro (Pero)1) war seit 1627 landesfürstlicher Münzmeister in St. Veit. Die Perros stammten vermutlich aus Tarvis, wo im 16. Jahrhundert auch die Schreibweise mit Pirro oder Piero zu finden ist2). Am 24. August.1637 erlangte er den ortenburgischen Adel unter den Grafen von Ortenburg-Salamanca mit einem eigenen Wappen; beides wurde ihm am 25. August 16423) von den Grafen Widman erneuert und ihm zugleich mit seinem Bruder Jakob Perro, der in St. Veit Hammergewerke und Eisenhändler war, neuerlich verliehen. Johann Georg Perro gehört mit Donatus Starkh und Hans Seel im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts zu den drei berühmtesten Eisenschneidern der St. Veiter Münzstätte4). Von ihm stammen u.a. zwei Porträtmedaillen auf Johann Widmann (o.J., 1631) und bemerkenswerte Stempel für Klagenfurter und St. Veiter Burgfriedbereitungsmünzen. Johann Georg Perro ist am 7. Oktober 1646 in St. Veit verstorben. Die einfache Grabplatte wird seine vierte Ehefrau, Elisabeth Wundegkher von und zu Wundegkh, die er am 10. September 1641 geheiratet hat, oder seine Nachkommen in Auftrag gegeben haben. Elisabeth Wundegkher war die Tochter des Balthasar Wundegkher von und zu Wundegkh, der als Proviantverwalter der Kärntner Landschaft in Kroatien wirkte5). Bekannt sind seine Töchter Susanne Elisabeth, verheiratet mit Hans Wolfgang Paul zu Malborghet, und Eva Susanne, vermählt mit dem St. Veiter Handelsherrn Johann Jakob Kärner. Aus der vierten und letzten Ehe stammten die Kinder Maria Barbara, verheiratet mit Franz Heinrich von Almberg6), und Georg Balthasar Perro, der mit Eva Sidonia Zunggo vermählt und seit 1665 Besitzer von Gut Lindenbichel bei Projern war.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten Politischer Bezirk St. Veit an der Glan St. Veit a. d. Glan, Stpfk. hl. Veit u. Hl. Dreifaltigkeit • Grabplatte • Stein • Kapitalis • Inschriften des Totengedenken •
Almberg, Heinrich •
Kärner, Johann Jakob •
Paul, Hans Wolfgang •
Perro, Eva Susanne, Georg Balthasar, Jakob, Joahnn Georg, Maria Barbara, Susanne Elisabeth •
Seel, Hans •
Starkh, Donatus •
Wundegkher von und zu Wundgegkh, Balthasar, Elisabeth •
Zunggo, Eva Sidonia •
Klagenfurt •
Lindenbichel bei Projern, Gut •
Projern, Pfk. •
St. Veit a. d. Glan, Stpfk.
Abbildungen
Abb. 257: Grabplatte Johann Georg Perro (1646) ©
Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)
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