Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich
Politischer Bezirk Krems
515 |
Dürnstein, ehem. Chorherrenkloster |
1. H. 17. Jh. (?) |
Spruchinschrift, Sandstein, auf dem Türsturz des Eingangs in den Pfarrsaal in der Nordwestecke des Klosterhofes. Einzeilige, dunkelgrau nachgezogene Inschrift, bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts unter der hochbarocken Ohrenrahmung vermauert.
Bu. ca. 4 cm. – Kapitalis.
Textedition
AVRELIANAa) DOMVSb) NOBIS HA͜EC TVTA PARATA:
LA͜ETITIA͜Eb) SEMPER SOLA PERENNIS ADEST
Anmerkungen
Kommentar
Das Portal bildete ursprünglich den Eingang zum Kapiteltrakt des 16. Jahrhunderts. Der hinter der Tür liegende heutige Pfarrsaal mit flachem Rundbogentonnengewölbe mit angeputzten Netzrippen stammt vermutlich aus der Zeit der Baumaßnahmen unter Administrator Franz Abstemius (latinisiert aus Bornemisza, in Dürnstein 1544–1553) nach 1547. Pühringer-Zwanowetz deutete aufgrund dieses Befunds die obige Inschrift nicht ganz überzeugend als Chronogramm auf das Jahr 15531). Tatsächlich weist der Schriftbefund im regionalen Vergleich eher in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die sehr linear ausgeführte Inschrift mit durchwegs schmalen Buchstaben zeigt B mit größerem unteren Bogen, E mit gleichlangen oberen und unteren und verkürztem mittleren Balken, I mit Punkt über dem oberen Schaftende, je einmal konisches und gerades M, beide mit nur etwa das obere Drittel des Schriftbands einnehmendem Mittelteil, schmales, fast spitzovales O und R mit geschwungener Cauda.
Literatur
Andreas Zajic
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Diese Aurelianische Behausung, die uns in Sicherheit bereitet ist, trägt stets als einzig dauerhafte zum Frohsinn bei.
Elegisches Distichon.