Frauennamen im Rigveda und im Avesta Studien zur Onomastik des ältesten Indischen und Iranischen
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
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Frauennamen im Rigveda und im Avesta Studien zur Onomastik des ältesten Indischen und Iranischen
ISBN 978-3-7001-3737-5 Print Edition ISBN 978-3-7001-3835-8 Online Edition
doi:10.1553/0x001301ee
Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse 745 Iranische Onomastik 3 2006, 288 Seiten, 22,5x15cm, broschiert € 59,20
Ulla Remmer
ist Mitarbeiterin am Indogermanischen Seminar der Universität Zürich Der indische Rigveda und das iranische Avesta überliefern zusammen etwa sechzig Namen von Frauen und Frauengestalten, darunter auch von Angehörigen des Religionsstifters Zarathustra. Was sagen diese oft sprachlich unklaren Wortformen der beiden nahe verwandten Sprachzweige über die Benennung von Frauen aus, und wie können sie unser Wissen über die gesellschaftliche Stellung von Frauen in der prähistorischen indogermanischen Gesellschaft bereichern? Nach einer allgemeinen Darstellung der alt-indoiranistischen Onomastik geht die Autorin in Einzelstudien auf die Bedeutung, die Bezeugung und die Etymologie der Namenformen ein. Dabei wird unterschieden, ob es sich um einen Namen einer realen Person oder einer mythologischen Gestalt handelt, da mythologische Namen häufiger sprechend sind, sich also inhaltlich auf Eigenschaften der benannten Person beziehen. Einige Namen, die bislang keine zufriedenstellende Etymologie hatten, werden neu gedeutet. Bei anderen ist es der Bezeugungskontext, der ausführlich behandelt wird. Die Arbeit ist komparatistisch ausgerichtet, und oft ist es der jeweilige andere Sprachzweig oder ein männlicher Name, der zu Lösungen führt. Aber auch die wenigen weiblichen Namen erweisen sich als onomastisch aussagekräftig und tragen zur Deutung umstrittener maskuliner Formen bei. Die verschiedenen Einzelergebnisse legen nahe, dass die Benennung von Frauen und Mädchen nach pragmatischen Gesichtspunkten erfolgte, dass etwa Frauen häufig vom Ehemann oder von der Herkunftsfamilie abgeleitete oder auch verkürzte Namen trugen. Auch die weiblichen Namen der Mythologie lassen sich oft als Ehe-Namen, abgeleitet vom Namen des mythologischen Partners, deuten. … Altogether some sixty names of women and female figures are attested in the Indian Rigveda and the Iranian Avesta, including relatives of the religious founder Zoroaster. What do these – linguistically often obscure – word forms of these two closely related languages tell us about the naming of women? And how can they contribute to our knowledge of the social position of women in prehistoric Indo-European society? A general survey of Old Indo-Iranian onomastics is followed by individual analyses of the meaning, attestation and etymology of the different name forms. Names of real people are distinguished from those of mythological figures, since in mythology expressive names that refer to personal characteristics are more common. New interpretations are offered for a few names whose etymology has as yet not been satisfactorily explained. In other cases the focus is on the context in which the names occur. The work is comparatively based, and often solutions are found in another branch of the language or in male names. The small number of female names turns out to be onomastically significant. In addition, the female names help to explain contested masculine forms. The various individual results suggest that the naming of women and girls followed pragmatic considerations: women, for instance, frequently bore names derived from their husbands' names or those of their families of origin, or they bore shortened names. Also the names of female mythological figures can often be interpreted as matrimonial names, derived from the name of their mythological partner.
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