Österreichische Akademie der Wissenschaften; Stefan Malfèr (Bearb.)


Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867. Abteilung IV: Das Ministerium Rechberg. Band 3





ISBN 978-3-7001-6549-1
Print Edition
ISBN 978-3-7001-6694-8
Online Edition
doi:10.1553/0x001d4fb1
Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867 4/3 
2009,  448 Seiten, 22,5x15cm, broschiert
€  80,–   
Open access

Stefan Malfèr
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für die Geschichte der Habsburgermonarchie der ÖAW


Band IV/3 der Edition "Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867" enthält die Protokolle vom 21. Oktober 1860 bis zum 2. Februar 1861 des Ministeriums Rechberg (1859–1861) mit textkritischem Apparat, wissenschaftlichem Kommentar, Einleitung, Bibliographie und einem Personen-, Orts- und Sachregister. Es ist der letzte Band dieses Ministeriums und schließt somit die Lücke zu den Protokollen des Ministeriums Erzherzog Rainer und Mensdorff, die bereits ediert sind. Zentrales Thema des Bandes ist die Durchführung des kaiserlichen Diploms vom 20. Oktober 1860 und der vielen begleitenden Handschreiben. Das sogenannte Oktoberdiplom bedeutete die Überwindung des Neoabsolutismus und den Beginn der konstitutionellen Ära. Die Umsetzung erwies sich als vielschichtiger, überaus komplizierter politischer Prozess. Das Diplom wurde von zwei Seiten abgelehnt: Die Liberalen in den deutsch-slawischen Kronländern kritisierten die geringen Kompetenzen der cisleithanischen Landtage und die Bevorzugung Ungarns, die Liberalen in Ungarn lehnten die Wiedererrichtung der Hofkanzlei ab. Sie forderten ein verantwortliches ungarisches Ministerium und die territoriale Integrität. Um einem innenpolitischen Zweifrontenkrieg zu entgehen und aus ökonomischer Not gab der Kaiser den Deutschliberalen nach, entließ im Dezember 1860 Staatsminister Goluchowski und ernannte die liberale Galionsfigur Schmerling zum neuen Staatsminister. Dieser führte das Diplom im Sinn seiner Partei durch (Februarpatent). Ungarn gegenüber wurde die Politik fortgesetzt, aber im Sommer 1861 durch Auflösung des ungarischen Landtags in restriktivem Sinn geändert. So erwies sich das Diplom kurzfristig als wenig erfolgreich, doch wurden viele Detailmaßnahmen tatsächlich umgesetzt, und insgesamt ist die Politik den Wegen gefolgt, die es gewiesen hat: Rückkehr zu verfassungsmäßigen Zuständen, Teilnahme des Reichsrates und der Landtage an der Gesetzgebung und Zuweisung vieler Agenden an die Länder. Alle diese Vorgänge führten zu z. T. erregten Diskussionen in der Ministerkonferenz. Der Band dokumentiert und erhellt eine kurze, aber politisch hochwichtige Etappe der Geschichte Österreichs auf dem Weg zum konstitutionellen Staat.

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400
https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at

Volume IV/3 of the edition Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867 (The Austrian Cabinet Protocols 1848–1867) comprises the records of the Rechberg administration (1859–1861) from 21 October 1860 to 2 February 1861. It includes a text critical apparatus, commentary, as well as an introduction, a bibliography and a detailed register of persons, places and objects. This is the final volume on this administration, thus bridging the period between the administrations of Archduke Rainer and of Mensdorff, whose protocols have already been published. The main topic of this volume is the implementation of the imperial "October diploma" of 1860, with its many accompanying imperial letters. Its implementation was an extremely complicated political process. Two important political groups criticised and rejected the diploma. The liberals in the German-Slavic provinces (Kronländer) criticised the privileges granted to Hungary and the Cisleithanian provincial parliaments´ lack of power; the liberals in Hungary rejected the establishment of the old court chancellery and demanded a responsible Hungarian government according to the law of 1848. In addition–according to Hungarian critics–the diploma violated Hungary´s territorial integrity. To avoid a conflict between these two important political groups and due to the critical economic situation of the monarchy, the emperor complied with the German liberals. In December 1860, he dismissed Goluchowski, the minister of inner affairs (Staatsminister) and appointed the liberal figurehead Schmerling in his place. Schmerling implemented the October diploma according to his party´s position; the result was the "February patent" of 1861. Despite Hungarian criticism, the policy of October 1860 was maintained but in the summer of 1861 repressive measures were taken against Hungary. These changes resulted in contentious discussions in the Austrian Cabinet. This volume documents a short but politically highly important era of Austrian history, a period in which the country moved towards becoming to a constitutional state.

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Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867 4/3 
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ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für die Geschichte der Habsburgermonarchie der ÖAW

Band IV/3 der Edition "Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867" enthält die Protokolle vom 21. Oktober 1860 bis zum 2. Februar 1861 des Ministeriums Rechberg (1859–1861) mit textkritischem Apparat, wissenschaftlichem Kommentar, Einleitung, Bibliographie und einem Personen-, Orts- und Sachregister. Es ist der letzte Band dieses Ministeriums und schließt somit die Lücke zu den Protokollen des Ministeriums Erzherzog Rainer und Mensdorff, die bereits ediert sind. Zentrales Thema des Bandes ist die Durchführung des kaiserlichen Diploms vom 20. Oktober 1860 und der vielen begleitenden Handschreiben. Das sogenannte Oktoberdiplom bedeutete die Überwindung des Neoabsolutismus und den Beginn der konstitutionellen Ära. Die Umsetzung erwies sich als vielschichtiger, überaus komplizierter politischer Prozess. Das Diplom wurde von zwei Seiten abgelehnt: Die Liberalen in den deutsch-slawischen Kronländern kritisierten die geringen Kompetenzen der cisleithanischen Landtage und die Bevorzugung Ungarns, die Liberalen in Ungarn lehnten die Wiedererrichtung der Hofkanzlei ab. Sie forderten ein verantwortliches ungarisches Ministerium und die territoriale Integrität. Um einem innenpolitischen Zweifrontenkrieg zu entgehen und aus ökonomischer Not gab der Kaiser den Deutschliberalen nach, entließ im Dezember 1860 Staatsminister Goluchowski und ernannte die liberale Galionsfigur Schmerling zum neuen Staatsminister. Dieser führte das Diplom im Sinn seiner Partei durch (Februarpatent). Ungarn gegenüber wurde die Politik fortgesetzt, aber im Sommer 1861 durch Auflösung des ungarischen Landtags in restriktivem Sinn geändert. So erwies sich das Diplom kurzfristig als wenig erfolgreich, doch wurden viele Detailmaßnahmen tatsächlich umgesetzt, und insgesamt ist die Politik den Wegen gefolgt, die es gewiesen hat: Rückkehr zu verfassungsmäßigen Zuständen, Teilnahme des Reichsrates und der Landtage an der Gesetzgebung und Zuweisung vieler Agenden an die Länder. Alle diese Vorgänge führten zu z. T. erregten Diskussionen in der Ministerkonferenz. Der Band dokumentiert und erhellt eine kurze, aber politisch hochwichtige Etappe der Geschichte Österreichs auf dem Weg zum konstitutionellen Staat.

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In den Medien: 
  • Bohemia, Heft 1, Jahrgang 49, 2009
  • Bohemia, Zeitschrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder, Jahrgang 49, Heft 2, 2009
  • Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 127.Band, 2010


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