Selbst- und Fremdwahrnehmung im Prozess kultureller Transformation Anatolische Quellen über Muslime, Christen und Türken (13.- 15. Jahrhundert)
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
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Selbst- und Fremdwahrnehmung im Prozess kultureller Transformation Anatolische Quellen über Muslime, Christen und Türken (13.- 15. Jahrhundert)
ISBN 978-3-7001-7070-9 Print Edition ISBN 978-3-7001-7245-1 Online Edition
doi:10.1553/0x0028e884
Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse 825 Veröffentlichungen zur Iranistik 63 2011, 488 Seiten, broschiert 22,5x15 cm € 64,00
Sevket Küçükhüseyin
ist Mitarbeiter im DFG-Schwerpunktprogramm 1173 »Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter« Die Islamisierung und Türkisierung Anatoliens zogen sich über Jahrhunderte hin. Am Ende schied das byzantinische Anatolien aus der christlichen Ökumene aus und wurde ein integraler Bestandteil der islamischen Welt. Erklärungsbedürftig daran ist insbesondere, wieso die türkischen und muslimischen Zuwanderer, die lange in der Minderheit blieben, nicht in der vorgefundenen Mehrheitsgesellschaft aufgingen und stattdessen die von ihnen mitgebrachte Religion und Sprache nach und nach die Oberhand gewannen. Die vorliegende Arbeit will einen Beitrag zum besseren Verständnis dieses komplexen und unzureichend erforschten Prozesses leisten, in dem sie die Wahrnehmungsperspektive der ältesten muslimisch-anatolischen Quellen untersucht. Es handelt sich bei diesen Quellen um Werke der Geschichtsschreibung, Heiligenviten und Volksromane aus dem 13.-15. Jahrhundert. Diese Texte werden im Hinblick auf die inhärenten Wahrnehmungs- und Deutungsmuster des Eigenen und Fremden untersucht. Zentral ist die Frage, inwieweit diese Konzepte von Identität und Alterität sowie die ermittelten Mentalitäten und Bewusstseinslagen den Transformationsprozess reflektieren bzw. mitgestaltet haben. …
It took centuries before Byzantine Anatolia became a predominantly Turkish and Muslim area. It still has to be explained how it could happen, that the Turkish-Muslim immigrants, who for a long time constituted a minority, did not merge into the autochthonous Christian majority, but that, on the contrary, it was the immigrants’ language and religion that became prevalent. This study contributes to a better understanding of this complicated process which remains insufficiantly explored. It examines perceptions of the self and the other to be found in the oldest Anatolian-Muslim narrative sources, comprising historiographies, hagiographies and popular novels dating from the 13th-15th centuries. It focusses on the question to which extent mental perceptions of identity and alterity to be found in these texts reflect this long-term process of transformation or even had an impact on it.
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