Kibyra in hellenistischer Zeit Neue Staatsverträge und Ehreninschriften
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
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Kibyra in hellenistischer Zeit Neue Staatsverträge und Ehreninschriften
ISBN 978-3-7001-8346-4 Print Edition ISBN 978-3-7001-8636-6 Online Edition Denkschriften der phil.-hist. Klasse 516
Ergänzungsbände zu den Tituli Asiae Minoris 29 2019, 115 Seiten mit zahlr. Farbabb. 29,7x21cm, broschiert € 80,00
Ludwig MEIER
ist Akademischer Rat auf Zeit am Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg Die Stadt Kibyra im südwestlichen Kleinasien bietet sich heute dem Reisenden als eine monumentale Ruinenstätte dar. Die Überreste der prächtigen Bauten aus römischer Zeit dürfen aber nicht vergessen machen, dass sich Kibyra schon in hellenistischer Zeit zu einer bedeutenden Vormacht entwickelt hatte, von der uns Polybios und Strabon berichten. Neue Grabungen haben dort nun ein Corpus von Staatsverträgen und Ehreninschriften ans Licht gebracht, das unsere Kenntnis dieser Zeit über die literarischen Quellen hinaus wesentlich vertieft. In ihrer Gesamtheit belegen die Neufunde eine Vielzahl von unbekannten einheimischen Namen und gewähren uns einen Einblick in soziale und familiäre Strukturen, diplomatische Kontakte und athletische Wettbewerbe. Unter den Neufunden ragt besonders ein Bündnisvertrag mit Rom hervor, das sich nach dem Sieg über den Seleukidenkönig Antiochos III. als neue Großmacht etabliert hatte. Dieser Bündnisvertrag wurde 174 v. Chr. geschlossen und ist in einer zweisprachig lateinisch-griechischen Version überliefert. Der griechische Text liegt nun mit gesicherter Datierung fast vollständig vor und erlaubt uns, die Expansionspolitik der Römer und die politische Geschichte der Region neu zu bewerten. Über Kibyra hinaus ist der Fund der fragmentarisch erhaltenen lateinischen Version des Bündnisvertrages von Bedeutung, weil er substantielle Fortschritte bei der Rekonstruktion des bislang kaum bekannten lateinischen Formulars römischer Bündnisverträge ermöglicht. … To the traveller of today, the city of Cibyra in South-Western Asia Minor presents itself as a monumental site of ruins. However, the relics of magnificent buildings dating to the Roman Imperial period should not make us forget that already in the hellenistic era Cibyra had developed significant power, as Polybios and Strabo attest. Recent excavations have brought to light a corpus of treaties and honorific inscriptions. The findings deepen our understanding of this period considerably compared to the literary sources. In their entirety, the new findings attest a plethora of indigenous names unknown so far and offer insights into society and family structures, diplomatic contacts, and athletic contests. The document that stands out among the newly discovered inscriptions is a treaty with Rome, the new supreme power in the region after its victory over the Seleucid king Antiochios III. The agreement was struck in 174 BCE and is transmitted in a bilingual version in Latin and Greek. We now have an almost complete version of the Greek text of the treaty, which provides a secure dating. This allows us to newly assess Roman expansion and the political history of the region. Of further significance beyond the history of Cibyra is the fragmentary Latin version of the treaty: we can now make significant progress towards reconstructing the Latin formulae of Roman treaties, hardly known so far.
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