• Walter POHL - Bernhard ZELLER (Hg.)

Sprache und Identität im frühen Mittelalter

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Walter POHL
ist Professor für Geschichte des Mittelalters an der Universität Wien und Direktor des Instituts für Mittelalterforschung der ÖAW

Bernhard ZELLER
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mittelalterforschung der ÖAW




ISBN 978-3-7001-7006-8 Print Edition
ISBN 978-3-7001-7253-6 Online Edition

doi: https://doi.org/10.1553/0x002a5b65
Denkschriften der phil.-hist. Klasse 426 
Forschungen zur Geschichte des Mittelalters  20 
2012,  302 Seiten, 30x21cm, broschiert
€  59,00   

Dass jedes Volk seine Sprache hat, scheint aus dem Blickwinkel unserer Kultur zunächst selbstverständlich. Seit der Antike gilt Sprache als ein, ja zuweilen als das Definitionsmerkmal des Volkes. Der moderne Nationalismus ging noch weiter und hat in der Sprache den Ausdruck der innersten ‚Seele‘ eines Volkes gesehen; oft wurde davon ein politischer Auftrag abgeleitet. Gerade die Geschichte des Frühmittelalters gibt gute Voraussetzungen, das Verhältnis zwischen Sprache und ethnischer Identität über lange Dauer hinweg zu verfolgen. In der Epoche zwischen etwa 400 und 1000 werden in Europa sowohl eine Vielzahl neuer Völker und Staaten als auch zahlreiche neue Sprachen greifbar. Doch wie sollen ,Völker‘ und ‚Sprachen‘ methodisch abgegrenzt werden? Was macht eine ethnische Gruppe zu einem eigenen Volk, und wodurch wird ein Dialekt innerhalb eines Sprachkontinuums zu einer distinkten Sprache? Wann wird etwa aus dem Lateinischen das Altfranzösische? Sind sprachliche Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede markant genug gewesen, um Distanz- wie Zusammengehörigkeitsbewusstsein zu begründen? Muss eine identitätswirksame Sprache zugleich die Umgangssprache sein? Welche Auswirkungen hatte Mehrsprachigkeit auf das Identitätsbewusstsein? Diesen und ähnlichen Fragestellungen gingen HistorikerInnen und PhilologInnen im Rahmen der internationalen Tagung ,Sprache und Identität‘ 2009 in Wien nach. Für das Frühmittelalter wurden sie bisher noch nie in derart breitem Vergleich erörtert. Deshalb bietet der vorliegende Tagungsband, der im Rahmen des Wittgenstein-Preis-Projektes „Ethnische Identitäten im frühmittelalterlichen Europa“ entstanden ist, einen einzigartigen Überblick; seine Ergebnisse sind weit über die behandelte Epoche hinaus von Interesse.

That every people has its language seems, from the perspective of our culture, self evident. Since Antiquity language is seen as one, and sometimes as the defining characteristic of a people. Modern nationalism went even further and saw in language an expression of the innermost soul of a people; often deriving a political order from this. The history of the early Middle Ages provides an ideal forum in which to pursue the relationship between language and ethnic identity over a long period of time. In the period between about 400 and 1000 in Europe a number of new nations and states as well as many new languages took shape/ developed. But how should 'people' and 'languages' be methodically delineated? What makes an ethnic group its own people, and how does a dialect within a linguistic continuum develop into a distinct language? When for instance did Latin become Old French? Were linguistic similarities and differences striking enough to justify distance as unity consciousness? Must an identity be effective at the same time as the vernacular language? What impact had multilingualism on the sense of identity? These and similar questions were posed by historians and philologists at the international conference, “Language and Identity” in Vienna in 2009. For the early Middle Ages they were so far never discussed in such a broad comparison. That's why the present proceedings, which was created as part of the Wittgenstein Prize-project "Ethnic Identities in Early Medieval Europe", is a unique survey; its results are of interest far beyond the period dealt with.

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400
https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at

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Sprache und Identität im frühen Mittelalter


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Tam Teutisci quam et Langobardi: Sprache und Identität im frühmittelalterlichen Alpenraum am Beispiel von Trient

    Giuseppe Albertoni

Sprache und Identität im frühen Mittelalter, pp. 185-204, 2012/02/09


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Dass jedes Volk seine Sprache hat, scheint aus dem Blickwinkel unserer Kultur zunächst selbstverständlich. Seit der Antike gilt Sprache als ein, ja zuweilen als das Definitionsmerkmal des Volkes. Der moderne Nationalismus ging noch weiter und hat in der Sprache den Ausdruck der innersten ‚Seele‘ eines Volkes gesehen; oft wurde davon ein politischer Auftrag abgeleitet. Gerade die Geschichte des Frühmittelalters gibt gute Voraussetzungen, das Verhältnis zwischen Sprache und ethnischer Identität über lange Dauer hinweg zu verfolgen. In der Epoche zwischen etwa 400 und 1000 werden in Europa sowohl eine Vielzahl neuer Völker und Staaten als auch zahlreiche neue Sprachen greifbar. Doch wie sollen ,Völker‘ und ‚Sprachen‘ methodisch abgegrenzt werden? Was macht eine ethnische Gruppe zu einem eigenen Volk, und wodurch wird ein Dialekt innerhalb eines Sprachkontinuums zu einer distinkten Sprache? Wann wird etwa aus dem Lateinischen das Altfranzösische? Sind sprachliche Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede markant genug gewesen, um Distanz- wie Zusammengehörigkeitsbewusstsein zu begründen? Muss eine identitätswirksame Sprache zugleich die Umgangssprache sein? Welche Auswirkungen hatte Mehrsprachigkeit auf das Identitätsbewusstsein? Diesen und ähnlichen Fragestellungen gingen HistorikerInnen und PhilologInnen im Rahmen der internationalen Tagung ,Sprache und Identität‘ 2009 in Wien nach. Für das Frühmittelalter wurden sie bisher noch nie in derart breitem Vergleich erörtert. Deshalb bietet der vorliegende Tagungsband, der im Rahmen des Wittgenstein-Preis-Projektes „Ethnische Identitäten im frühmittelalterlichen Europa“ entstanden ist, einen einzigartigen Überblick; seine Ergebnisse sind weit über die behandelte Epoche hinaus von Interesse.

That every people has its language seems, from the perspective of our culture, self evident. Since Antiquity language is seen as one, and sometimes as the defining characteristic of a people. Modern nationalism went even further and saw in language an expression of the innermost soul of a people; often deriving a political order from this. The history of the early Middle Ages provides an ideal forum in which to pursue the relationship between language and ethnic identity over a long period of time. In the period between about 400 and 1000 in Europe a number of new nations and states as well as many new languages took shape/ developed. But how should 'people' and 'languages' be methodically delineated? What makes an ethnic group its own people, and how does a dialect within a linguistic continuum develop into a distinct language? When for instance did Latin become Old French? Were linguistic similarities and differences striking enough to justify distance as unity consciousness? Must an identity be effective at the same time as the vernacular language? What impact had multilingualism on the sense of identity? These and similar questions were posed by historians and philologists at the international conference, “Language and Identity” in Vienna in 2009. For the early Middle Ages they were so far never discussed in such a broad comparison. That's why the present proceedings, which was created as part of the Wittgenstein Prize-project "Ethnic Identities in Early Medieval Europe", is a unique survey; its results are of interest far beyond the period dealt with.