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Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft151. Jg. (Jahresband), Wien 2009
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Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft Band 151/2009, pp. 215-240, 2012/03/29
151. Jg. (Jahresband), Wien 2009
Auf der Grundlage der Daten der Volkszählungen 1910, 1960/61 und 2001 untersuchen wir, inwiefern die nach dem Ersten Weltkrieg neu gezogene österreichischungarische Grenze zu einer Trennlinie im Hinblick auf Wirtschaft und Fortschritt wurde, in welcher Weise und wie unterschiedlich sich also das vormalige Westungarn, das heutige Burgenland und das heutige Westtransdanubien entwickelten. Mit gelinder Übertreibung könnte man sagen, dass aus einer früheren Peripherie eine Zentralregion wurde, während ein früheres Zentrum zur Peripherie absank. In der Ära des Kommunismus entwickelte sich in der Region ein deutliches West-Ost-Gefälle, während sich am traditionellen Nord-Süd-Gefälle wenig änderte. Während der Transformation und besonders nach dem EU-Beitritt Ungarns fiel das Hindernis der Grenze. Nach 1990 änderte sich das Muster räumlicher Disparitäten in Ungarn innerhalb weniger Jahre, und in Ungarn erreichte Westtransdanubien innerhalb kurzer Zeit in jeder Hinsicht eine führende Stellung. Das bedeutete aber nur die Wiederherstellung der Verhältnisse vor dem Zweiten Weltkrieg, und die Ära des Kommunismus erscheint lediglich als ein kurzes Intermezzo. Sie reichte aber aus, um Westtransdanubien gegenüber dem heutigen Burgenland einen bedeutenden Modernisierungsrückstand zuzufügen. Abgesehen von makroökonomischen Einflüssen wird wohl eine möglichst intensive Annäherung an das alte und neue Zentrum Wien die beste Möglichkeit sein, den Rückstand wieder aufzuholen.
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Regional development in Burgenland and West Hungary during the 20th century – A comparison
Based on census data as of 1910, 1960/61 and 2001 we examine, in which way the new border between Austria and Hungary established after World War I became an economic and developmental divide, i.e. how different the contemporary Burgenland and West Transdanubia developed. With some exaggeration it is possible to say that a former periphery has turned into a central region, while a former centre has become a periphery. During the era of Communism a steep west-east gradient had emerged in the region, while the traditional north-south disparity continued to exist. During transformation and even more so after Hungary’s EU accession, the obstacle of a border fell. After 1990 patterns of regional disparities in Hungary changed within a few years, and West Transdanubia reached within Hungary leading positions in every dimension of development. This meant in fact the re-establishment of regional disparity patterns as they had existed before Word War II. It became evident that the era of Communism was just a short intermezzo. But it was sufficient to provide West Transdanubia with a notable deficit in modernisation compared to contemporary Burgenland. Apart from macroeconomic circumstances, a more intensive convergence towards the old and new centre Vienna may probably be the best way towards equalisation.