María Antonia NEGRETE MARTÍNEZ


Pointe de Caille

Desarrollo cultural postsaladoide en la isla de Saint Lucia



ISBN 978-3-7001-7708-1
Print Edition
ISBN 978-3-7001-7875-0
Online Edition
doi:10.1553/0x0032610f
Mitteilungen der Prähistorischen Kommission 83 
2015,  538 Seiten, zahlr. Abb., 29,7x21cm, broschiert
€  180,00   

María Antonia Negrete Martínez
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.


Dieses Buch präsentiert die Ergebnisse eines von der Universität Wien durchgeführten Forschungsprojekts an dem prähistorischen Siedlungsplatz von Pointe de Caille, an der Atlantikküste im Süden der Insel Saint Lucia. Die archäologischen Ausgrabungen in dieser Siedlung sind die bisher umfangreichsten auf den Kleinen Antillen. Sie haben eine mehr als 800 Jahre dauernde Besiedlung dieser Gegend, die bisher archäologisch so gut wie unbekannt war, erkennen lassen. Untersucht wurden sowohl Architektur als auch Gräber sowie der gesamte Fundbestand der materiellen Kultur dieser karibischen Bevölkerung. Nach den chronologischen Ergebnissen der 14C-Analysen war dieser Platz in der Zeit vom 6./7. bis zum 13./14. Jahrhundert n. Chr. besiedelt. Eine Siedlung von derart langer Lebensdauer, die sich über das ganze Postsaladoid erstreckt, ist in der Karibik außergewöhnlich. Für diese lange Periode ist auf den Antillen eine große kulturelle Verschiedenheit typisch, ganz im Gegensatz zu der Einheitlichkeit des vorausgegangenen Saladoids. Folglich hat sich die Untersuchung auf die Beantwortung der vielen Fragen konzentriert, die mit dieser Entwicklung zusammenhängen; ebenso wurden die sozialen und kulturellen Veränderungen untersucht, die während dieses langen Zeitraumes stattgefunden haben. Die Veränderungen manifestieren sich ganz besonders im Bestattungsritual; dort lässt sich für die Zeit vom Saladoid bis zum späten Suazoid eine allmähliche Entwicklung hin zu sozialpolitisch komplizierteren Strukturen erkennen. Die Monographie enthält überdies die vollständige Untersuchung aller dokumentierten Reste der materiellen Kultur, sowohl der Keramik als auch der Gegenstände des täglichen Gebrauchs und solcher von zeremoniellem Charakter. Die beim Studium der Keramik angewandte Methode hat eine eingehende Analyse der Keramiktraditionen und ihrer Entwicklung ermöglicht. Aufgrund der dabei gewonnenen Ergebnisse ließen sich unterschiedliche Formen des Austauschs zwischen der prähistorischen Bevölkerung von Saint Lucia und derjenigen der übrigen Gebiete der Antillen erkennen, ebenso unterschiedlich intensive Phasen dieser Kontakte im Laufe der Zeit. Außerdem konnte ein über weite Entfernungen reichender Austausch von Prestigeobjekten festgestellt werden, wodurch Kontakte und Ideentransfer über die ganze Karibik zwischen den Großen Antillen und dem südamerikanischen Kontinent nachgewiesen wurden. Das Buch enthält darüber hinaus einen digitalisierten Katalog (CD-ROM) des gesamten untersuchten Materials und außerdem reichhaltige graphische Informationen, was künftige Untersuchungen zu den einheimischen Kulturen der Antillen erleichtern wird.

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400
https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at

This book presents the results of an excavation at the prehistoric settlement of Pointe de Caille, on the Atlantic coast in the south of the island of Saint Lucia, carried out by the University of Vienna. The archaeological excavations in this settlement are the most extensive ever undertaken in the Lesser Antilles. They resulted in the discovery of a more than 800-year habitation of an area, from, according to carbon 14 analyses, the 6th/7th centuries to the 13th/14th centuries AD that was previously almost unknown archaeologically. A settlement of such longevity, extending over the whole Postsaladoid era, is exceptional in the Caribbean, and in contrast to the previous Saladoid era, exhibits a great cultural diversity. This study focuses on answering the many questions associated with this development as well as the social and cultural changes which took place during this long period. The changes are particularly marked in funerary customs since from the Saladoid Period to the late Suazoid a gradual development towards a more socio-politically complicated structure is especially noticeable. This monograph concentrates on both architecture and tombs, and documents the entire archaeological remains of this Caribbean material culture. Ceramic objects comprise both objects of daily use and those of ceremonial character, and the method used in the study of these ceramics led to a detailed analysis of pottery traditions and their development. Based on the results obtained, different forms of exchange between the prehistoric people of Saint Lucia and inhabitants of the other areas of the West Indies could be identified, together with differing phases of intensity over time. In addition long distance exchange of prestige objects could be noticed; thus contacts and transfers of ideas throughout the Caribbean between the Greater Antilles and the South American continent were detected. The book contains a CD-ROM of the entire study material with numerous charts and graphs thus facilitating future studies into the native cultures of the West Indies.

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Thema: prehistory
María Antonia NEGRETE MARTÍNEZ


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María Antonia Negrete Martínez
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.


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S.  19 - 30

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften


doi:10.1553/0x003261f5
  2015/08/18 12:20:46
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Dieses Buch präsentiert die Ergebnisse eines von der Universität Wien durchgeführten Forschungsprojekts an dem prähistorischen Siedlungsplatz von Pointe de Caille, an der Atlantikküste im Süden der Insel Saint Lucia. Die archäologischen Ausgrabungen in dieser Siedlung sind die bisher umfangreichsten auf den Kleinen Antillen. Sie haben eine mehr als 800 Jahre dauernde Besiedlung dieser Gegend, die bisher archäologisch so gut wie unbekannt war, erkennen lassen. Untersucht wurden sowohl Architektur als auch Gräber sowie der gesamte Fundbestand der materiellen Kultur dieser karibischen Bevölkerung. Nach den chronologischen Ergebnissen der 14C-Analysen war dieser Platz in der Zeit vom 6./7. bis zum 13./14. Jahrhundert n. Chr. besiedelt. Eine Siedlung von derart langer Lebensdauer, die sich über das ganze Postsaladoid erstreckt, ist in der Karibik außergewöhnlich. Für diese lange Periode ist auf den Antillen eine große kulturelle Verschiedenheit typisch, ganz im Gegensatz zu der Einheitlichkeit des vorausgegangenen Saladoids. Folglich hat sich die Untersuchung auf die Beantwortung der vielen Fragen konzentriert, die mit dieser Entwicklung zusammenhängen; ebenso wurden die sozialen und kulturellen Veränderungen untersucht, die während dieses langen Zeitraumes stattgefunden haben. Die Veränderungen manifestieren sich ganz besonders im Bestattungsritual; dort lässt sich für die Zeit vom Saladoid bis zum späten Suazoid eine allmähliche Entwicklung hin zu sozialpolitisch komplizierteren Strukturen erkennen. Die Monographie enthält überdies die vollständige Untersuchung aller dokumentierten Reste der materiellen Kultur, sowohl der Keramik als auch der Gegenstände des täglichen Gebrauchs und solcher von zeremoniellem Charakter. Die beim Studium der Keramik angewandte Methode hat eine eingehende Analyse der Keramiktraditionen und ihrer Entwicklung ermöglicht. Aufgrund der dabei gewonnenen Ergebnisse ließen sich unterschiedliche Formen des Austauschs zwischen der prähistorischen Bevölkerung von Saint Lucia und derjenigen der übrigen Gebiete der Antillen erkennen, ebenso unterschiedlich intensive Phasen dieser Kontakte im Laufe der Zeit. Außerdem konnte ein über weite Entfernungen reichender Austausch von Prestigeobjekten festgestellt werden, wodurch Kontakte und Ideentransfer über die ganze Karibik zwischen den Großen Antillen und dem südamerikanischen Kontinent nachgewiesen wurden. Das Buch enthält darüber hinaus einen digitalisierten Katalog (CD-ROM) des gesamten untersuchten Materials und außerdem reichhaltige graphische Informationen, was künftige Untersuchungen zu den einheimischen Kulturen der Antillen erleichtern wird.

This book presents the results of an excavation at the prehistoric settlement of Pointe de Caille, on the Atlantic coast in the south of the island of Saint Lucia, carried out by the University of Vienna. The archaeological excavations in this settlement are the most extensive ever undertaken in the Lesser Antilles. They resulted in the discovery of a more than 800-year habitation of an area, from, according to carbon 14 analyses, the 6th/7th centuries to the 13th/14th centuries AD that was previously almost unknown archaeologically. A settlement of such longevity, extending over the whole Postsaladoid era, is exceptional in the Caribbean, and in contrast to the previous Saladoid era, exhibits a great cultural diversity. This study focuses on answering the many questions associated with this development as well as the social and cultural changes which took place during this long period. The changes are particularly marked in funerary customs since from the Saladoid Period to the late Suazoid a gradual development towards a more socio-politically complicated structure is especially noticeable. This monograph concentrates on both architecture and tombs, and documents the entire archaeological remains of this Caribbean material culture. Ceramic objects comprise both objects of daily use and those of ceremonial character, and the method used in the study of these ceramics led to a detailed analysis of pottery traditions and their development. Based on the results obtained, different forms of exchange between the prehistoric people of Saint Lucia and inhabitants of the other areas of the West Indies could be identified, together with differing phases of intensity over time. In addition long distance exchange of prestige objects could be noticed; thus contacts and transfers of ideas throughout the Caribbean between the Greater Antilles and the South American continent were detected. The book contains a CD-ROM of the entire study material with numerous charts and graphs thus facilitating future studies into the native cultures of the West Indies.



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