„Anschluss“März/April 1938 in Österreich
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"Anschluss" März/April 1938 in Österreich, pp. , 2022/03/02
März/April 1938 in Österreich
Aus unterschiedlichen Perspektiven beschäftigt sich der vorliegende, aus einer Veranstaltung des ZK-Zentrum Kulturforschungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hervorgegangene Band mit dem, was im März / April 1938 in Österreich zu sehen und zu hören, zu erleben und zu erleiden war. Das Interesse setzt bei der in den Fotoalben der Wiener Polizei dokumentierten Veränderung des polizeilichen Blickes auf den öffentlichen Raum an, bei der graphischen und sprachlichen Eigenart nationalsozialistischer Flugblätter, beim audiovisuellen Medium der „Wochenschau“, bei den musikalischen Elementen der großen „Anschluss“- Inszenierungen, bei den Demütigungsritualen der „Reib partien“ und anderer pogromartiger Ausschreitungen und bei der ästhetischen Ambition in der Nutzung zentraler historischer Räume wie dem zur „Thingstätte Großdeutschlands“ erklärten Wiener Heldenplatz. Der innovative Charakter dieses Bandes liegt in der Tatsache begründet, dass die Beiträgerinnen und Beiträger aus unterschiedlichen Disziplinen mit ihrer Sicht auf den „Anschluss“ Ansätze zu einem zeithistorischen Thema entwickelt haben, das als solches nicht primär in ihrem Fach angesiedelt ist. Hanno BIBER (AAC-Austrian Academy Corpus/Kommission zur Herausgabe eines Textwörterbuches der ›Fackel‹): „Aufbruch der Phrase zur Tat“– Kommunikationsmaßnahmen und sprachliche Formungen der nationalsozialistischen Machtübernahme in Österreich; Dieter HECHT (Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte): Demütigungsrituale – Alltagsszenen nach dem „Anschluss“ in Wien; Monika KRÖPFL (Kommission für Musikforschung): Funktion und Ritual – Musik in Massen veranstaltungen der NSDAP in Wien; Andreas NIERHAUS (Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte): Der „Anschluss“ und seine Bilder – Inszenierung, Ästhetisierung, Historisierung; Michaela RAGGAM-BLESCH (Kommission für Kultur wissenschaften und Theatergeschichte): Das „Anschluss“-Pogrom in den Narrativen der Opfer; Christian RAPP (AAC-Austrian Academy Corpus): Der Blick der Exekutive – Bilder der Wiener Polizei vom Frühjahr 1938; Stefan SCHMIDL (Kommission für Musikforschung): Hymne und Marsch – Musikalische Signifikanten in der medialen Inszenierung des „Anschlusses“; Werner TELESKO (Kommission für Kunstgeschichte): Der „Anschluss“ Österreichs und die Tradition der „Reichsidee“
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“Anschluss”
The articles in this volume, based on the presentations at a workshop organized by the Centre for Cultural Research of the Austrian Academy of Sciences, deal with what was seen, heard, experienced and suffered in Austria during March and April, 1938. They examine the events of these months from a wide range of viewpoints, including the photo albums of the Viennese police force, which document the shift of how the public sphere was viewed by the police, graphic and linguistic characteristics of Nazi leaflets, the audio-visual medium of the “Wochenschau”, the musical elements of large Anschluss gatherings, rituals of humiliation and pogromlike acts of violence known as “Reibpartien”, and the aesthetic objectives behind using central historical spaces like the Heldenplatz in Vienna, which was declared the “Thingstätte of Greater Germany”. The contributors to this volume have come from a number of disciplines and in their attempt to shed new light on the Anschluss use the special perspectives of their respective fields, making this publication an innovative contribution to the field of contemporary historical studies.