VIRUS Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Band 21 Schwerpunkt: Musik und Medizin
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
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VIRUS Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Band 21 Schwerpunkt: Musik und Medizin
Morag Josephine Grant
S. 015 - 032 doi:10.1553/virus21s015 doi:10.1553/virus21s015
Abstract: Music, like medicine, can be used to damage as well as to heal, and there is a long history linking music with punishment rituals, and torture. However, the common tendency to think about violence and injury in terms of physical force and visible scars means that impacts of psychological and social violence have often been downplayed, even silenced. The emphasis on physicality also results in erroneous ideas about music torture: for example, the assumption that the music used must be intensely physical, ergo extremely loud. Studying the impacts of non-physical violence present difficulties for the historian, not least given changes in how injury and illness are discussed and perceived. However, as nineteenth-century debates around flogging demonstrate, historical actors sometimes show a surprisingly acute awareness of the medical impacts of psychological violence. This essay ultimately argues that giving voice to survivors of these forms of violence is imperative for justice and healing, and that historians are well placed to contribute to this. Keywords: Music, torture, Britain, USA, 19th–21st centuries Published Online: 2023/03/22 12:13:29 Object Identifier: 0xc1aa5572 0x003e21d5 Rights:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Das aktuelle Schwerpunktheft, herausgegeben von Maria Heidegger, Milijana Pavlović und Marina Hilber, ist dem interdisziplinären Dialog zwischen der Medizingeschichte und der Musikwissenschaft gewidmet. Aus beiden Perspektiven werden Zusammenhänge zwischen Musik und Medizin und verschiedene Möglichkeiten darüber ins Gespräch zu kommen, beleuchtet. Anhand konkreter Fragestellungen wird etwa nach den ambivalenten Wirkungen des Musikalischen gefragt und dabei die gesamte Bandbreite von therapeutisch, beruhigend und erheiternd bis zu aufwühlend, quälend und verstörend berücksichtigt. Bewusst wird im Intro – entgegen des Mainstreams – nicht etwa die therapeutische Qualität des Musikalischen, sondern die „dunkle“ Seite, der mögliche Missbrauch der Musik, betont (Josephine Morag Grant). Die Autor:innen des Schwerpunktteils des Heftes liefern Variationen zu unterschiedlichen historischen und geschlechtsspezifischen Vorstellungen über Körper, Stimme und Resonanzen von Musik (Marie Louise Herzfeld-Schild, Till Stehr), sie analysieren Musikwerke in medizinischen Räumen wie Kurbädern und Sanatorien (Christina Vanja, Lorenz Adamer, Irmtraut Sahmland und Aleš Verner), fragen aus dem Blickwinkel der historischen Sound Studies nach Klangerfahrungen und nach den Quellen, in denen sich etwa Patient:innen sowohl als Musikhörende als auch als Musikproduzierende aufspüren lassen (Maria Heidegger), nach Musik als Medium oder als Bestandteil von Diskursen in medizinischen Vermittlungsprojekten (Martina Hochreiter, Timur Sijaric) oder nach Aufführungsängsten von Musiker:innen (Regina Thumser-Wöhs) und nach den biografisch fluktuierenden Grenzen zwischen musikalischem Beruf und therapeutischer „Berufung“ (Michaela Krucsay). Das Outro des Thementeils bilden Berichte über aktuelle Projekte im Schnittfeld von Musikwissenschaft, Sound Studies und Geschichtswissenschaft.
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