VIRUS Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Band 21 Schwerpunkt: Musik und Medizin
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
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VIRUS Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Band 21 Schwerpunkt: Musik und Medizin
Martina Hochreiter
S. 103 - 120 doi:10.1553/virus21s103 doi:10.1553/virus21s103
Abstract: Even today, songs from the 18th century can be found in nursery rhyme books or music boxes to sing babies to sleep. The lullaby “Schlafe, mein Prinzchen” is one of them. In music historiography, it has been a matter of debate whether it was set to music by Wolfgang Amadeus Mozart or by Isaac Beer (Carl Eduard) Flies. As an amateur composer the latter was active in the social environment of the Berlin salons of the 1790s, and as a doctor he practised and published until the first quarter of the 19th century. In the context of this paper, I propose to compare a close reading of the lullaby and Flies’ journal article “Ueber den modischen Misbrauch, den vornehme Mütter mit dem Selbststillen treiben”, which was published in 1800 in the Journal des Luxus und der Moden with the broad 18th-century debate about the breastfeeding of infants by the mother (as opposed to being fed by a wet nurse). The new approach, which incorporates the medical-historical perspective and that of gender studies, offers an insight that not only determines a “mother-image” in Flies’ publication in its contemporary context, but vice versa also reveals the discursive strategies in the historical dispute about the authorship of the lullaby. Keywords: Carl Eduard Flies, Jewish medical doctors, lullaby, breast-feeding, Berlin, cultural history Published Online: 2023/03/22 12:19:20 Object Identifier: 0xc1aa5572 0x003e21df Rights:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Das aktuelle Schwerpunktheft, herausgegeben von Maria Heidegger, Milijana Pavlović und Marina Hilber, ist dem interdisziplinären Dialog zwischen der Medizingeschichte und der Musikwissenschaft gewidmet. Aus beiden Perspektiven werden Zusammenhänge zwischen Musik und Medizin und verschiedene Möglichkeiten darüber ins Gespräch zu kommen, beleuchtet. Anhand konkreter Fragestellungen wird etwa nach den ambivalenten Wirkungen des Musikalischen gefragt und dabei die gesamte Bandbreite von therapeutisch, beruhigend und erheiternd bis zu aufwühlend, quälend und verstörend berücksichtigt. Bewusst wird im Intro – entgegen des Mainstreams – nicht etwa die therapeutische Qualität des Musikalischen, sondern die „dunkle“ Seite, der mögliche Missbrauch der Musik, betont (Josephine Morag Grant). Die Autor:innen des Schwerpunktteils des Heftes liefern Variationen zu unterschiedlichen historischen und geschlechtsspezifischen Vorstellungen über Körper, Stimme und Resonanzen von Musik (Marie Louise Herzfeld-Schild, Till Stehr), sie analysieren Musikwerke in medizinischen Räumen wie Kurbädern und Sanatorien (Christina Vanja, Lorenz Adamer, Irmtraut Sahmland und Aleš Verner), fragen aus dem Blickwinkel der historischen Sound Studies nach Klangerfahrungen und nach den Quellen, in denen sich etwa Patient:innen sowohl als Musikhörende als auch als Musikproduzierende aufspüren lassen (Maria Heidegger), nach Musik als Medium oder als Bestandteil von Diskursen in medizinischen Vermittlungsprojekten (Martina Hochreiter, Timur Sijaric) oder nach Aufführungsängsten von Musiker:innen (Regina Thumser-Wöhs) und nach den biografisch fluktuierenden Grenzen zwischen musikalischem Beruf und therapeutischer „Berufung“ (Michaela Krucsay). Das Outro des Thementeils bilden Berichte über aktuelle Projekte im Schnittfeld von Musikwissenschaft, Sound Studies und Geschichtswissenschaft.
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