VIRUS Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Band 21 Schwerpunkt: Musik und Medizin
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
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VIRUS Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Band 21 Schwerpunkt: Musik und Medizin
Till Stehr
S. 141 - 158 doi:10.1553/virus21s141 doi:10.1553/virus21s141
Abstract: Filling a gap in falsetto history, this article unearths several mentions of male high-voice singing in Berlin’s homosexual subculture before World War I. Using the theories of the physician and liberationist activist Magnus Hirschfeld, a contemporary medical explanation for this phenomenon is discussed, especially with regard to Hirschfeld’s attitudes towards the singers’ gendered and queered bodies. His medical approach, which reinforces the singers’ performative agencies, is brought into conversation with more (post-)modern ideas of queer theory and voice studies, the concepts of embodiment, medicine, and gender providing for interesting points of contact between the two. Keywords: Magnus Hirschfeld, queer history, male high voice singing, voice studies, Berlin, Wilhelmine Era Published Online: 2023/03/22 12:28:49 Object Identifier: 0xc1aa5572 0x003e21e3 Rights:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Das aktuelle Schwerpunktheft, herausgegeben von Maria Heidegger, Milijana Pavlović und Marina Hilber, ist dem interdisziplinären Dialog zwischen der Medizingeschichte und der Musikwissenschaft gewidmet. Aus beiden Perspektiven werden Zusammenhänge zwischen Musik und Medizin und verschiedene Möglichkeiten darüber ins Gespräch zu kommen, beleuchtet. Anhand konkreter Fragestellungen wird etwa nach den ambivalenten Wirkungen des Musikalischen gefragt und dabei die gesamte Bandbreite von therapeutisch, beruhigend und erheiternd bis zu aufwühlend, quälend und verstörend berücksichtigt. Bewusst wird im Intro – entgegen des Mainstreams – nicht etwa die therapeutische Qualität des Musikalischen, sondern die „dunkle“ Seite, der mögliche Missbrauch der Musik, betont (Josephine Morag Grant). Die Autor:innen des Schwerpunktteils des Heftes liefern Variationen zu unterschiedlichen historischen und geschlechtsspezifischen Vorstellungen über Körper, Stimme und Resonanzen von Musik (Marie Louise Herzfeld-Schild, Till Stehr), sie analysieren Musikwerke in medizinischen Räumen wie Kurbädern und Sanatorien (Christina Vanja, Lorenz Adamer, Irmtraut Sahmland und Aleš Verner), fragen aus dem Blickwinkel der historischen Sound Studies nach Klangerfahrungen und nach den Quellen, in denen sich etwa Patient:innen sowohl als Musikhörende als auch als Musikproduzierende aufspüren lassen (Maria Heidegger), nach Musik als Medium oder als Bestandteil von Diskursen in medizinischen Vermittlungsprojekten (Martina Hochreiter, Timur Sijaric) oder nach Aufführungsängsten von Musiker:innen (Regina Thumser-Wöhs) und nach den biografisch fluktuierenden Grenzen zwischen musikalischem Beruf und therapeutischer „Berufung“ (Michaela Krucsay). Das Outro des Thementeils bilden Berichte über aktuelle Projekte im Schnittfeld von Musikwissenschaft, Sound Studies und Geschichtswissenschaft.
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