• Österreichische Geographische Gesellschaft

Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft
Annals of the Austrian Geographical Society

Band 164 (Jahresband), Wien 2022
Volume 164 (Annual volume), Vienna 2022

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Die zweisprachige internationale wissenschaftliche Fachzeitschrift „Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft“ („Annals of the Austrian Geographical Society“) ist das wichtigste regelmäßig erscheinende Organ der „Österreichischen Geographischen Gesellschaft“. Sie erscheint seit 1857 und ist die älteste noch existierende Fachzeitschrift geographischen Inhaltes im deutschen Sprachraum. Dabei werden neue Erkenntnisse aus allen Bereichen der Geographie, Kartographie und verwandter Raumwissenschaften vermittelt, über Fachfragen in Forschung und Lehre, nationale und internationale geographische Aktivitäten sowie Personalia informiert und Gesellschaftsnachrichten publiziert.

Dieser Band beinhaltet ein breites Spektrum fachwissenschaftlicher Beiträge, mit einem Schwerpunkt auf fachspezifischen Analysen zur „COVID-Geographie“, darunter u. a. zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die demographische Struktur Österreichs und zu globalen Warenketten und Versorgungsengpässen mit Medizinprodukten während der Pandemie. Weitere Themen sind die Rolle Wiens in den internationalen Direktinvestitionsströmen nach der Ostintegration sowie eine quantitative Analyse zu Veränderungen der strukturellen und regionalen Disparitäten auf dem Arbeitsmarkt in Serbien. Eine Studie über Arbeiter/innen-Kooperativen bei selbstorgansierter Pflegearbeit in New York, Beiträge zur Siedlungsgeographie sowie Politische Geographie und Fachdidaktik runden den Band ab. Würdigungen bedeutender Geographen, Kurzberichte und Buchbesprechungen ergänzen den Band. Mit Beiträgen von A. Wisbauer, Ch. Reiner, J. Kohlbacher, P. Namberger, P. Mayerhofer, M. Grčić, N. Komposch, C. Meyer, H. Job, A. Cercleux, M. Cvitanović u. a.

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Mitteilungen der Österreichischen Geographischen GesellschaftAnnals of the Austrian Geographical Society
ISSN 0029-9138
Print Edition
ISSN 2708-0307
Online Edition
ISBN 978-3-901313-36-3
Print Edition
ISBN 978-3-7001-9407-1
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Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die demographische Struktur Österreichs

    Alexander Wisbauer, Julia Schuster, Pauline Pohl

Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft Band 164/2022, pp. 9-70, 2023/05/03

Band 164 (Jahresband), Wien 2022
Volume 164 (Annual volume), Vienna 2022

doi: 10.1553/moegg164s9

doi: 10.1553/moegg164s9


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doi:10.1553/moegg164



doi:10.1553/moegg164s9



doi:10.1553/moegg164s9

Abstract

Die COVID-19-Pandemie und die zu ihrer Eindämmung verhängten politischen Maßnahmen beeinflussten die Gesundheit und Lebensgestaltung der Menschen. Basierend auf von der Bundesanstalt Statistik Austria zur Verfügung stehendem Datenmaterial fragt dieser Beitrag nach demographischen Auswirkungen der Pandemiejahre 2020 und 2021 (sowie teilweise darüber hinaus) auf die österreichische Bevölkerungsstruktur. Es zeigt sich, dass die Mortalität in dieser Zeit deutlich angestiegen ist, jedoch im Zeitverlauf nicht nur mit Infektionswellen, sondern auch mit Einsetzen von Maßnahmenbündeln (z. B. Lockdown) variiert hat. Auch bei der Zahl der Geburten gibt es Veränderungen über den Zeitverlauf der Pandemie, die sich durch Unsicherheiten mit Bezug auf Lockdowns, aber auch Impfungen interpretieren lassen. Personen, die während der Pandemiejahre eine Ehe eingehen oder scheiden lassen wollten, waren mit stark eingeschränktem Parteienverkehr sowie Auflagen zur Abhaltung von Feiern konfrontiert, weswegen es zu deutlich weniger Hochzeiten und Scheidungen kam. Die internationale Migration brach insbesondere im Frühjahr 2020, als die europaund weltweite Mobilität generell stark eingeschränkt war, deutlich ein, wobei es Unterschiede zwischen Personen verschiedener Staatsangehörigkeiten gab. Dies zeigte sich auch in der Zahl der in Österreich gestellten Asylanträge. Migrationsvorgänge innerhalb Österreichs reduzierten sich während des ersten Lockdowns 2020 stark, alle weiteren Lockdowns hatten weniger Einfluss darauf. Allerdings gab es 2020 und 2021 mehrere Phasen, in denen mehr Personen von städtischen in ländliche Räume umgezogen sind als vor der Pandemie. Auch bei der Zahl der angemeldeten Nebenwohnsitze – die im Kontext von Ausgangsbeschränkungen und Home-Office neue Relevanz erhielten – tat sich einiges: Insgesamt erhöhte sich ihre Anzahl während der Pandemie, allerdings machten sich in vielen Gemeinden auch Abmeldungen von Tourismusarbeitskräften bemerkbar.

Keywords: COVID-19 Pandemie, Demographie von Österreich, demographische Struktur, Mortalität, Fertilität, Eheschließung, Scheidung, Migration, Nebenwohnsitze