|
|
|
|
|
Geogr. Länge Ost: |
|
Geogr. Breite Nord: |
|
Seehöhe: |
|
Betreiber: |
Ausstattung: | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Hauptgebäude:
| ||||||||||||||||||||||||||||||||
Aktivitäten: | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Arbeitsgruppen des Wiener Universitätsinstitutes forschen
heute in zahlreichen experimentellen und theoretischen Gebieten der
Astronomie. Besondere Schwerpunkte sind derzeit unter anderem Stellare Astrophysik: Variable, pulsierende Sterne, Stadien der Sternentwicklung Astrodynamik: Stabilität und Chaos im Sonnensystem Extragalaktische Forschung: Welt der Galaxien Klassische Astronomie: Geschichte der Astronomie, Zeit- und Kalenderkunde Satellitenprojekte, Infrarotastronomie |
Geschichte : | |
Die Wiener
Universitätssternwarte ist bis zum heutigen Tag mit 101 m Länge und 73 m
Breite das größte baulich geschlossene Sternwartengebäude der
Welt.
Wie schon sein Vater Johann Josef zuvor, war
Carl Ludwig Littrow bemüht, den Bau einer neuen Sternwarte
durchzusetzen. Er legte, nachdem er 1842 Direktor geworden war, im Jahre
1846 den zuständigen Behörden Pläne für einen Neubau vor, die jedoch
abgelehnt wurden.
Dank der
Unterstützung einflußreicher Persönlichkeiten erhielt Littrow aber 1850
die Möglichkeit, ein detailliertes Programm für eine neue Sternwarte
vorzulegen. Er forderte eine "thunlichst" ruhige, von Erschütterungen und
Getöse freie, durch reiche Vegetation in nächster Umgebung, vor Erhitzung
des Bodens und Staub gesicherte Gegend auf mäßiger, vor Verbauung der
Aussicht bewahrender und durchsichtigere Luft gewährender
Anhöhe.“
1858 erfolgte die Aufhebung
des Bauverbotes beim Linienwall (=Wiener Zollgrenze), wo auf einem
Hügelrücken zwischen Währing und Hernals die neue Sternwarte gebaut werden
sollte. Es konnte schließlich am 14. März dieses Jahres die endgültige
Genehmigung für die Errichtung erteilt werden.
Im Rahmen des
1867 neu geplanten Hauptgebäudes der Universität am Ring wurde auch der
Neubau einer Sternwarte am Dach dieses Gebäudes überdacht. Allerdings kam
es nicht zur Durchführung. In der Folge wurde C.L.Littrow die Aufgabe
gestellt, eine Sternwarte zu gründen, die in der Donaumonarchie eine
führende Rolle übernehmen sollte und daher auch instrumentell hervorragend
auszustatten sei. Nach Studienreisen der Professoren C.L. Littrow und
E.Weiss an Sternwarten in Deutschland, Amerika und England entschied man
sich als Vorbild, die Berliner Sternwarte zu nehmen.
Die
architektonische Umsetzung nahm der Bauingenieur der Generalbaudirektion
Hieronimus Schaller vor, ein Ratgeber Littrows. Er schlug ein 5,5 Hektar
großes Areal im südlichsten Teil der sogenannten „Türkenschanze“ vor, das
einerseits weit genug von der Stadt entfernt war um gute
Beobachtungsbedingungen zu gewährleisten und andererseits nahe genug
gelegen war, um den Kontakt mit der Universität
aufrechtzuerhalten.
Von 1874-1879
wurde die Sternwarte nach Plänen der Architekten Hermann Helmer und
Ferdinand Fellner, Spezialisten für Theaterbauten, nach den Vorgaben
Littrows gebaut. Der Spatenstich erfolgte am 15. Juni 1874. Drei Jahre
nach Baubeginn starb Carl Ludwig Littrow. Er erlebte die Fertigstellung
der Sternwarte, die 1878 mit der Vollendung der großen Kuppel erfolgte,
nicht mehr.
Im Juni 1879
übersiedelte das Astronomieinstitut von der alten Universität in das neue
Sternwartengebäude, dessen Einrichtung mit allen nötigen Instrumenten
jedoch bis 1882 dauerte.
Die noch
brauchbaren Geräte der alten Sternwarte wurden in den Neubau übersiedelt
und neue Hauptinstrumente - ein großer Refraktor aus Dublin, zum Zeitpunkt
der Aufstellung der größte der Welt, und ein 12-Zöller aus Boston,
USA - angekauft. Die Gesamtkosten (Grundgebäude, Einrichtung)
beliefen sich auf eine Million Gulden.
Die Eröffnung
erfolgte am 5. Juni 1883 in Anwesenheit des Kaisers Franz Joseph
I.
Weiß konnte als Mitarbeiter
seines Instituts unter anderem Johann Palisa gewinnen, den
erfolgreichsten Kleinplanetenentdecker, den Österreich jemals
hervorgebracht hat. Für seine zahlreichen Endeckungen wurde ihm auch ein
Preis der Pariser Akademie verliehen. Die Sternwarte erhielt in den
letzten Jahren der Amtszeit von Edmund Weiß zwei weitere Großgeräte, die
durch eine großzügige Spende von Baron Rothschild finanziert wurden: ein
Coudè-Fernrohr und einen Normal-Astrographen.
Nachdem Weiß in den Ruhestand
getreten war, folgte ihm 1909 als Direktor der Sternwarte der Südtiroler
Joseph von Hepperger, seit 1901 Ordinarius der Astronomie an der
Universität Wien, nach. Durch die allgemeine Notlage des 1. Weltkrieges
waren ihm jedoch materiell sehr enge Grenzen gesetzt.
Der nachfolgende Direktor,
Kasimir Graff aus Hamburg berufen, konnte nur wenige, aber
teilweise wesentliche Verbesserungen der Sternwartenausstattung erreichen,
wie z.B den Einbau der Hebebühne für den großen Refraktor. 1938 bis 1945
wurde Graff aus politischen Gründen zwangspensioniert.
|
Quellen : |
|
Wiener Astronomen - Ihre Tätigkeit an Privatobservatorien und Universitätssternwarten, Nora Pärr, Diplomarbeit, Jänner 2001, Wien |
2 | Konzept für öffentliche Führungen - Vienna Internal Report, 1983/2, Maria Firneis, Ernst Göbel | |
3 | Publikationen und Informationsblätter der Sternwarte |
|