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Universitäts-Sternwarte Graz
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Kategorie |
Ort |
Universitäts-Sternwarte |
Universitätsplatz 5, 8010 Graz |
Geogr. Länge Ost: |
-15° 26,9' |
Geogr. Breite Nord: |
+47° 04,6' |
Seehöhe: |
375 m |
Betreiber: | Institut für Geophysik, Astrophysik und Meteorologie (IGAM) der Karl Franzens Universität Graz |
Ausstattung: |
Parallaktisch montierter 6 Zoll-Refraktor (Optik Steinheil, München), ferner
in guter Erhaltung in einem Schauraum: Durchgangsinstrument von Kammerer und Starke (Objektivöffnung 70 mm) Durchgangsinstrument der Askaniawerke (Objektivöffnung 70 mm) Universalinstrument von Pistor und Martins 2 astronomische Uhren; eine mit Quarzpendel (von Fischer, Wien) und eine mit Invarpendel (von Riefler, München). Reguliert nach Sternzeit bzw. mittlerer Zeit mehrere Schiffschronometer und Spiegelsextanten |
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Aktivitäten: | Früher hatte die Sternwarte für Zeit- und Ortsbestimmungen und für photometrische Messungen von Sternhelligkeiten gedient. Heute wird das Observatorium nicht mehr für wissenschafltiche Nachtbeobachtungen genutzt, sondern dient primär der Ausbildung von Studenten bzw. gelegentlichen Demonstrationen der Sonne. Wegen der ungünstigen Beobachtungsbedingungen in der Stadt wurde seit dem 2.Weltkrieg der Bau eines neuen kleinen Observatoriums auf dem Lustbühel in Angriff genommen, der nach mehreren Vorstufen schließlich 1976 realisiert werden konnte (s. Observatorium Lustbühel). |
Geschichte: |
Von 1586 bis
Mitte des 18. Jahrhunderts bestand die von den Jesuiten gegründete und
geführte Universität in Graz. Das Fach der Astronomie wurde aber nur
nebenbei unterrichtet. Johannes Kepler, der von 1594 bis 1600 in Graz
wirkte, war nicht an der Universität, sondern an der evangelischen
Stiftsschule tätig. Bis zu dieser Zeit existierte in Graz keine Sternwarte.
Erstmalig entstand im Jahr 1745 ein astronomisches Observatorium, das sich
an der Westseite des damaligen Hochschulgebäudes in der Bürgergasse befand.
Dieser sogenannte "Mathematische Turm" war mit zahlreichen astronomischen
und meteorologischen Geräten ausgestattet. 1774 bekam die Universität eine
eigene astronomische Lehrkanzel, wobei die Vorlesungstätigkeit aber nur
fallweise wahrgenommen wurde. Da die Erhaltung des prachtvollen Turmes zu große Geldmittel erforderte, wurde dieser bereits
1787 wieder abgetragen und die astronomische Lehrkanzel wurde um 1816
eingestellt. Anläßlich des Neubaues eines physikalischen Institutsgebäudes am Universitätsgelände im Jahr 1875 wurde diesem auch eine Sternwarte mit einem "Astronomischen Turm" angefügt und ein regelmäßiger Astronomieunterricht aufgenommen. |
Quellen: |
1 |
Die Universitäts-Sternwarte Graz, Prof.Dr.O.Mathias, Abschrift, z.T. aus dem "Linzer Sternboten" Nr. 1/2, 1949 |
2 |
Die alte Jesuiten-Sternwarte in Graz, Johann Steinmayr S.J., Vortrag im Verein "Freunde der Himmelskunde" am 8. April 1935 | |
3 |
Historische astronomische Geräte, A. Hohenester, A. Dorfer, H. Haupt, Faltblatt des Instituts für Astronomie der Karl-Franzens-Universität Graz | |
4 |
Jahresberichte des Institutes f. Astronomie Graz 1970 bis 2003 |